Verkostung GG 2024: Der Jahrgang und die Weine
Alle Jahre wieder startet der Verkauf der Großen Gewächse am 1. September. Die Weißen haben dann ein Jahr, die Rotweine zwei Jahre Lagerung hinter sich. Kilian Kreis war bei der alljährlichen Vorpräsentation und bringt seine Beurteilung der Weine mit. Außerdem: O-Töne der Winzer zum Jahrgang …
Bilder: © VDP by Peter Bender
Jedes Jahr findet vor dem 1. September die Präsentation der Großen Gewächse der VDP-Weingüter in Wiesbaden statt. Unter dem Dach des VDP (Verband Deutscher Prädikatsweingüter) haben sich inzwischen ungefähr 200 Winzer zusammengeschlossen, die den Qualitätskriterien des Verbands folgen. In Bezug aufs Große Gewächs sind das vor allem die Lage, Boden, Kleinklima, Topografie und die für einzelne Regionen zugelassenen Rebsorten.
Die Weißweine müssen mindestens ein Jahr, die Rotweine zwei Jahre reifen, bevor sie als GG zur Premiere zugelassen werden. Jedes Jahr werden die angestellten Weine von ungefähr 200 ExpertInnen vorverkostet und beurteilt. Dieses Mal ist Kilian Kreis von der Weinhandlung Kreis dabei und bringt uns seine Eindrücke von den GGs von Schnaitmann, Aldinger, Wittmann, Gunderloch, Christmann und Co. mit.
Der Weißwein im Jahr 2023
Das Weinjahr startete warm und trocken, späte Fröste wie im Jahr 2024 gab es nicht. Dadurch trieben die Reben früh aus. Dann aber folgte Regen, der den Pilzdruck erheblich steigerte. Außerdem hatten die Winzer mit einer früh einsetzenden Reife zu kämpfen. Teilweise begann die Lese schon Ende August.
Das Lesegut für Guts- und Lagenweine war in vielen Regionen oft nahezu gleichzeitig reif. Das bedeutete eine erhebliche Konzentration der Lese auf einen kurzen Zeitraum. Trotzdem musste aufgrund des vorherigen Pilzdrucks sehr genau und akkurat gelesen werden, um möglichst gesundes Lesegut in den Keller zu bringen.
Die meisten Winzer waren nach einer anstrengenden Lese allerdings sehr zufrieden mit der Qualität der Trauben.
Der Rotwein im Jahr 2022
Auch 2022 begann das Jahr warm und ohne größere Spätfröste. Dank bleibender hoher Temperaturen trieben die Reben früh aus, auch die Blüte begann sehr früh. Ein trockener und warmer Sommer begünstigte die Reifephase, jüngere Rebanlagen litten allerdings etwas unter der Trockenheit.
Auch 2022 war gutes Timing vonnöten, die Lese begann teilweise bereits Ende August. Oftmals waren wenige Tage für Reife oder Überreife der Trauben entscheidend und manche Winzer entschieden von einem Tag auf den anderen, mit der Lese zu beginnen. Mit dem richtigen Fingerspitzengefühl konnten die Winzer reifes, gesundes Lesegut einbringen.
Was sagen die Winzer zum Jahrgang 2022/2023?
Steffen Christmann vom Weingut A. Christmann, Pfalz: „Die Weißweine des Jahrgangs 2023 zeigen sich unglaublich balanciert und eher von einer kühleren Art. Mit einem schönen mineralischen Druck und eher niedrigen Alkoholgehalten passen sie perfekt in die Zeit.“
Frank Schönleber vom Weingut Emrich-Schönleber, Nahe: „Die 23er-GGs der Nahe präsentieren sich bereits heute sehr harmonisch. Die kühle, oftmals weiße Frucht wird von äußerst feiner und animierender Mineralik begleitet.“
Felix Ellwanger vom Weingut Jürgen Ellwanger, Württemberg: „Mit dem 2022 Lemberger kommt ein großer Jahrgang auf den Markt. Er ist super strukturiert und kraftvoll.“
Arne Bercher vom Weingut Bercher, Baden: „Da wir in Baden eher Burgundersorten haben, die für mehr Tiefe ein zusätzliches Jahr auf jeden Fall brauchen, schicken wir jetzt erst die 22er ins Rennen. Die haben durch die zwei Jahre Ruhe jetzt mehr Ruhe im Geschmack und ihre Komplexität kommt gut zur Geltung.“
Verkostungsnotizen und Einschätzungen von Kilian Kreis
Die vorgestellten Großen Gewächse aus den Jahrgängen 2023 (Weißweine) und 2022 (Rotweine) zeigen sich großenteils sehr offen und zugänglich. Das war schon bei den Anfang des Jahres auf der Mainzer Weinbörse präsentierten Guts-, Orts, und Erste-Lagen-Weinen so. Im Vergleich zum letzten Jahr war die Qualität der verkosteten Weine homogener – es gab weniger Ausreißer nach unten, aber auch weniger Spitzen. Viele der verkosteten Weine sind aktuell in einer offenen, jugendlichen Phase schön zu trinken. Trotzdem profitieren sie von einer weiteren Reifung, um ihr volles Potential zu entfalten.
Im Kopf geblieben sind mir vor allem die Rieslinge von Clemens Busch, die auch dieses Jahr wieder durch die Bank zu empfehlen sind. Außerdem die beiden Rieslinge von Peter Jakob Kühn aus dem Jahrgang 2022, der Rothenberg vom Weingut Gunderloch sowie die Wehlener Sonnenuhr von Schloss Lieser.
Beim Weingut Christmann sind die Spätburgunder noch mal ein ganzes Stück feiner geworden und spielen ohne Frage in der Spitze mit. Dass die Weine – sowohl Rot als auch Weiß – von Julian Huber wirklich groß sind, ist vermutlich auch kein Geheimnis mehr.
Weißweine Riesling
Mosel
Schloss Lieser
2023 Lieser Niederberg Helden: Die Nase wird von frischem Brotteig und reifen Aprikosen dominiert. Hinzu kommt eine feine Würze. Am Gaumen präsentiert sich der Wein erfrischend mit einer präzisen Säure, klarer Frucht, schlankem Körper, sehr dichten Struktur und einem langem Abgang. Dazu kommen würzige Komponenten wie Lorbeer, Minze, auch Noten von Schiefer, Limetten und grünem Apfel. Sehr gut+
2023 Wehlener Sonnenuhr: Auch hier dominieren in der Nase hefige Aromen. Dazu dunkle Beeren, Schiefer, Limettensaft und Pfirsich. Am Gaumen zeigt der Wein mehr Kraft und Körper als der Riesling aus Lieser. Mehr Schmelz, mehr Salz, mehr Spannung. Viel Mineralität. Die Fruchtkomponenten sind reifer: Saftige rote Äpfel, Nektarinen, Aprikosen. Auch hier ein Hauch von Minze. Sehr langer Abgang. Sehr gut+/Hervorragend
Fritz Haag
2023 Brauneberger Juffer: In der Nase finden sich für mich ätherische Noten von Eukalyptus, Pfefferminze und Orangenzesten. Am Gaumen karg und mineralisch. Dicht gewobene Struktur, erfrischende Säure und ausgeprägte Mineralität. Aromatisch eher zurückhaltend mit frischem Limettensaft und saftigen Birnen. Langer mineralischer Nachklang. Sehr gut
2023 Brauneberger Juffer Sonnenuhr: Aromen vollreifer Zitrusfrüchte, Holunderblüten und Schiefer springen förmlich aus dem Glas. Am Gaumen deutlich entspannter. Eher schlank mit stabilem Säurerückgrat und weicher Textur. Aromatisch dominieren Limetten und Orangen, gepaart mit einer salzigen Mineralität. Sehr gut+
Clemens Busch
2023 Marienburg: Die Nase feinwürzig mit Aromen von Waldmeister, Thymian und Rosmarin. Weiche, geschmeidige Textur im Mund, die erst nach dem Schlucken von Säure und Mineralität durchtrennt wird. Auch hier würzige Aromen, anschließend ein klarer Geschmack von frischen Pfirsichen und Nektarinen. Sehr gut
2023 Marienburg Fahrlay: Salzzitronen, Limetten und Räucherspeck in der Nase. Im Mund puristisch, schlank, ausdrucksstark und sehr lang. Viel Salz, viel Mineralität und Schiefer. Aromen von Limetten, Zitronen, Räucherspeck und Minze. Dicht gewoben. Sehr gut/Hervorragend
2023 Marienburg Fahrlay – Terrassen: Offen, zugänglich. Floral, rotbeerig mit Aromen von Walderdbeeren, weißen Blüten, Nektarinen und Salbei. Am Gaumen dominieren Salz und Mineralität. Sehr langer Geschmack, getragen durch Säure und Mineralität. Dicht gewoben. Die bereits genannten Aromen spiegeln sich auch im Mund wieder. Sehr gut+
2023 Marienburg Falkenlay: Ausdrucksstarke Nase mit viel Nektarine, floralen und rauchigen Komponenten. Am Gaumen sehr dicht, mineralisch. Leicht phenolischer Grip. Das Aromenspiel eher würzig geprägt mit Noten von Salbei und Rosmarin, dazu rauchige Noten und vollreife Pfirsiche. Langer Abgang. Sehr gut+
2023 Marienburg Rothenpfad: In der Nase rauchig, salzig und exotisch. Physalis, Passionsfrucht und Limetten. Am Gaumen setzt sich eine erfrischende Säure durch. Zuerst mit einer schmelzigen Textur, später etwas rauer und salziger. Die Aromen sind im Mund etwas zurückhaltender, wirken weniger exotisch. Sehr spannender, langer Abgang. Sehr gut/Hervorragend
Rheingau
Peter Jakob Kühn
Die Familie Kühn legt Wert darauf, den Weinen so viel Zeit wie nötig im Fass zu geben. Die großen Gewächse werden nicht im ersten Jahr nach der Lese, sondern ein Jahr später auf den Markt gebracht. Dementsprechend standen die Weine aus dem Jahrgang 2022 an.
2022 Sankt Nikolaus: Der erste Eindruck wirkt in der Nase sehr süß mit Noten von Akazienhonig, dann rauchige Komponenten wie kalter Kamin, Speck, dann Nektarinen. Am Gaumen dicht und mineralisch, stimmig. Leicht phenolischer Grip. Sehr langer Abgang. Würzige Aromen mit Salbei, frischer Brotkruste, Speck, Limetten, Nektarinen. Sehr gut/Hervorragend
2022 Doosberg: Aromen von Honig, vollreifen Aprikosen und Nektarinen, weißen Blüten und Salbei springen förmlich aus dem Glas. Weichere Textur als St. Nikolaus. Sehr lang und dicht. Etwas hefiger mit viel Mineralität und Salzzitrone. Sehr gut/Hervorragend
Nahe
Emrich-Schönleber
2023 Frühlingsplätzchen: Dezente Reduktion mit etwas Schießpulver, anschließend reife Zitrusfrucht mit viel Orange und Orangenzesten. Anregend bitter am Gaumen mit Aromen von Grapefruit und Kumquat. Dicht gestrickt. Langer und salziger Abgang. Sehr gut+
2023 Halenberg: Frische Hefe und Orangenschalen dominieren in der Nase. Am Gaumen dicht, mineralisch und schmeichelnd. Die Aromatik wirkt heller als beim Frühlingsplätzchen. Limetten, gelbe Äpfel und eine angenehm rauchige Komponente gesellen sich zur Hefe und den Orangenzesten. Langer, salziger Abgang. Sehr gut+
Hermann Dönnhoff
2023 Hermannshöhle: Noch etwas verschlossen und reduktiv. Aromen von Zitronenzesten und frischen Limetten lassen sich erahnen. Straff und säuregeprägt, sehr dicht und lang. Puristisch. Sehr gut/Hervorragend
2023 Dellchen: Ebenfalls noch etwas reduktiv und verschlossen. Florale Aromen und kräftige Zitrusfrüchte lassen sich erahnen. Am Gaumen ähnlich wie die Hermannshöhle straff mit einem spannenden Säurenerv, der hier etwas ausgeprägter ist. Insgesamt noch sehr jugendlich und zumindest aromatisch zurückhaltend. Länge, Dichte und Struktur lassen einen großen Wein erahnen. Sehr gut/Hervorragend
Rheinhessen
Gunderloch
2023 Rothenberg: Nase mit kräftiger Reduktion, ätherisch, viel Grapefruit. Säure, eine feine bittere Komponente und Salz zünden ein wahres Feuerwerk im Mund. Dicht, lang und saftig präsentiert sich der Wein mit feinen Schiefernoten, viel Orangenzesten, Grapefruit, einer angenehmen Würze. Sehr gut/hervorragend
2023 Pettenthal: Reduktiv-hefige Nase, noch sehr verschlossen. Eher cremige Textur, leicht phenolischer Grip, hellerer Geschmack mit weißem Pfirsich, gelbem Apfel, Limetten. Langer Abgang. Sehr gut+
2023 Hipping: Rauchig und reduktiv mit Aromen von Speck, Grapefruit und Cassis. Am Gaumen geschmeidig, dicht und leichtfüßig. Die Säure tänzelt auf der Zunge. Eher heller Geschmack mit Pfirsich und viel Limette, dazu wieder etwas Rauch, Minze und viel Mineralität. Spannender Wein. Sehr gut+
Wittmann
2023 Aulerde: In der Nase eher floral, viel weiße Blüten, Limetten und gelbe Äpfel. Schlank, straff, griffig. Viel Salz und etwas Rauch. Weiche Textur, Kalksteinmineralität. Sehr gut+
2023 Morstein: Die Aromen sind eher zurückhaltend. Helle Zitrusfrüchte dominieren in der Nase mit Zitronen, Limetten, Zitrusblüten und -zesten. Am Gaumen sehr ruhig, dicht und lang. Sehr klar und puristisch. Aromatisch noch wenig aussagekräftig, aber mit enormer Struktur, etwas Zitrone, Limette, weißem Pfirsich, Salz und gelbem Apfel. Langer Nachhall. Sehr gut/Hervorragend
Pfalz
Christmann
2023 Ölberg-Hart: Ausdrucksstark mit Noten von Weihrauch, weißem Pfirsich, Sternfrucht und Limetten. Sehr puristischer Riesling. Schlank, elegant, eher leichter gebaut, dafür sehr lang. Die Aromen spiegeln sich am Gaumen wieder. Sehr gut+
2023 Idig: Der Idig zeigt sich zurückhaltender, dunkler und kräutriger. Cassis lässt sich erahnen. Am Gaumen dicht, straff, sehr elegant und lang. Zu den schwarzen Johannisbeeren und kräutrigen Komponenten kommen am Gaumen noch frische Limetten und saftige gelbe Äpfel dazu. Hervorragend
2023 Vogelsang: Rauchige und dunkle Aromatik, vor allem mit Orangen und roten Äpfeln. Im Vergleich zum Idig offener und zugänglicher. Auch am Gaumen zeigt sich der Vogelsang etwas schmeichelnder. Mit etwas mehr Körper, Kraft und der reiferen Frucht bereitet der Wein jetzt schon viel Spaß. Sehr gut+
Württemberg
Weingut Dautel
2022 Steingrüben: Eher kräftiger Riesling mit gelben Pfirsichen, reifen Birnen, Quitten und warmer Butter. Am Gaumen ebenfalls kraftvoll. Einladend, offen und zugänglich. Die Aromen finden sich am Gaumen wieder. Sehr gut-
Weingut Aldinger
2023 Gips Marienglas: Aktuell wird die Nase von einer kräftigen Reduktion dominiert. Viel frische Hefe, etwas Rauch, Limettensaft und grüne Äpfel. Die Reduktion und das Aromenspiel finden sich auch am Gaumen wieder. Der Riesling ist straff, dicht, lang und mineralisch, benötigt aber viel Zeit und Luft. Sehr gut
2023 Lämmler: Etwas offener als der Riesling vom Untertürkheimer Gips. Aromatisch reifer mit gelbem Apfel, Pfirsich und Aprikose. Am Gaumen straff, elegant mit viel Grip und Länge. Für mich der spannendere der beiden 23er-Rieslinge. Sehr gut+
2022 Riesling Pulvermächer: Würziger als die beiden 2023er-Rieslinge. Aromen von Limette, Pfirsich und gelbem Apfel. Am Gaumen offen und schmeichelnd, saftig. Das salzig-mineralische Finish zügelt den Wein und lässt ihn nicht in die Breite gehen. Sehr gut+
Weingut Schnaitmann
Rainer Schnaitmann hat seinen Weinen mehr Zeit gegeben und präsentiert die 2022er-Rieslinge. Wie in den letzten Jahren fallen sie etwas aus der Reihe. Den 2018 Götzenberg hat Bernd mit den Weißweinen aus dem Jura verglichen. Die wilde kräutrig-mineralische Art tragen die Rieslinge auch dieses Jahr.
2022 Lämmler: Kräuter, wild und ausdrucksstark, dafür weniger Frucht. Am Gaumen reife Pfirsiche, gelbe Äpfel, eine feine Reduktion und viel Salz. Dicht und lang. Sehr gut+
2022 Götzenberg: Noch wilder. Der Vergleich zu den Jura-Weißweinen ist hier sehr treffend. Limetten, rote Äpfel, Heu und Wiesenkräuter. Am Gaumen noch feiner und salziger als der Riesling Lämmler. Sehr dicht und lang, wirklich ein spannender Wein. Sehr gut/Hervorragend
Weingut Beurer
2022 Pulvermächer: Die Nase ist sehr floral mit frischen und getrockneten Rosenblüten, dazu saftige rote Äpfel und Wiesenkräuter. Am Gaumen elegant, die floralen Noten wandern in den Hintergrund, dafür kommen Limetten, viel Salz und eine feine Würze hervor. Dicht und straff mit langem Abgang. Sehr gut+
Weißburgunder
Baden
Weingut Dr. Heger
2022 Winklerberg Hinter Winkeln: Nase zurückhaltend, grüner Apfel, Limette, Kaffee. Elegant, salzig und dicht. Eher schlanker Weißburgunder. Zu den bereits genannten Aromen kommen noch Tabak und Eichenholz. Sehr gut
Grauburgunder
Baden
Weingut Dr. Heger
2022 Schlossberg: Leichte Reduktion, eher verschlossen mit viel Holzaromen. Am Gaumen feiner, eleganter und ausgewogen. Das Holz ist fein eingebunden. Reife gelbe Früchte. Sehr gut
2022 Vorderer Winklerberg: Kraftvoll, hier ebenfalls mit dominanten Holznoten in der Nase. Das Holz ist etwas kräftiger, aber ebenfalls sehr gut eingebunden. Der Wein wirkt frischer als der Schlossberg Grauburgunder, mit mehr Limette, Zitrus und hellen Blüten. Salzig-mineralisch und lang. Sehr gut+
Chardonnay
Baden
Weingut Bernhard Huber
2022 Schlossberg: Die Nase feinwürzig mit Wacholder und Lorbeer, frischem Eichenholz, dazu saftige, gelbe Frucht. Am Gaumen ist das Holz super eingebunden. Es kommt viel Frische zum Vorschein, die man nicht erwartet. Dicht, salzig und sehr lang. Hervorragend
2022 Bienenberg: Die Nase auch hier vom Fass dominiert, ähnlich wie beim Schlossberg. Am Gaumen würziger, mehr Salz, weniger Frucht. Extreme Konzentration, großer Wein. Hervorragend
Rotweine Spätburgunder
Franken
Weingut Rudolf Fürst
2022 Schlossberg: Walderdbeeren, Lorbeer, Wacholderholz, Sauerkirsche. Zupackendes Tannin, dicht und griffig. Momentan wenig Frucht am Gaumen, dafür mit frischem Heu und Kräutern. Mineralischer, an Grafit erinnernder Abgang. Sehr gut+
2022 Centgrafenberg: Offener und fruchtiger als der Schlossberg. Schwarze und rote Kirschen. Griffige Tannine. Würzig mit Anis und Fenchel, weniger Holz. Viel Spannung. Sehr gut/Hervorragend
2022 Hundsrück: Dunkler Ausdruck, würzig und rauchig. Bukett mit schwarzen Kirschen, kaltem Kamin, Speck und Eichenholz. Überraschend offen und zugänglich . Viel Würze, samtige Gerbstoffe, sehr dicht und sehr lang. Hervorragend
Pfalz
Christmann
2022 Idig: Feine rote Frucht mit Sauerkirschen, Himbeeren und roter Johannisbeere. Zugänglich und erfrischend. Weiche Tannine. Schlank und elegant, sehr mineralisch. Die Aromen im Duft werden noch um Grafit und Zedernholz ergänzt, langer Abgang. Sehr gut/Hervorragend
2022 Vogelsang: Dunklere Frucht, spiegelt das etwas wärme Klima im Vogelsang wieder. Schwarze und rote Kirschen zusammen mit Tabak und Zigarrenkiste. Am Gaumen viel Frische. Etwas breiter als der Idig, nicht ganz so dicht. Sehr lang.
Sehr gut+
Friedrich Becker
2021 Sonnenberg K****r B**G: Erfrischender Geruch von roten Kirschen gepaart mit Eukalyptus und Minze. Am Gaumen überraschend schlank, es kommen noch dunkle Schokolade, Kaffee und Nelken dazu. Sehr gut+
2021 Heydenreich: Dunklerer Ausdruck als der KB. Schwarze Kirschen, Pflaumen, mehr Würze. Zupackende Tannine, sehr dicht und lang. Sehr gut+
Württemberg
Dautel
2021 Schupen: Offen und zugänglich. Sauerkirsche, Waldbeeren, warme Sahne. Weiches Mundgefühl, schmeichelnd. Erfrischende Säure. Eher schlank und elegant. Sehr gut-
2021 Forstberg: Zugänglich mit roten und schwarzen Kirschen, Walderdbeeren und Himbeeren. Eleganter und frischer als Schupen. Langer Abgang. Sehr gut
Aldinger
2022 Gips Marienglas: Reduktiv und verschlossen. Straff, reduktiv, feinkörniges Tannin, langer Abgang. Benötigt viel Zeit. Sehr gut+
2022 Lämmler Kaiser: Noch ein Stück reduktiver als der Untertürkheimer Gips. Benötigt viel Zeit und Luft. Aktuell schwer zu beurteilen.
Schnaitmann
2022 Lämmler: Zugänglich, offen, fast schmeichelnd. Dezente Holzaromatik, griffige Tannine, viel Frische. Dicht mit sehr langem Abgang. Sehr gut+
Heid
2022 Lämmler: Wie sonst auch zeigt sich der Spätburgunder von Heid offener und fruchtiger als die Weine von den Fellbacher Kollegen. Bereits jetzt mit bestechender Frucht. Feine, saftige Tannine, würzig und fruchtig. Bereitet schon viel Spaß. Sehr gut
Baden
Huber
2022 Sommerhalde: Saftige rote Kirschen, Kaffee und Wacholder. Am Gaumen würzig, dicht und erfrischend, unglaublich lang. Viel Lakritz, saftige, vollreife Kirschen. Hervorragend
2022 Schlossberg: Sauerkirschen, rote Beeren, etwas Kaffee. Sehr erfrischend. Straffer Säurenerv, elegant, eher schlank. Offen und zugänglich. Viel Druck, sehr lang. Sehr gut/Hervorragend
2022 Alte Burg: Viel rote Kirsche und Würze in der Nase. Am Gaumen druckvoll. Die Entscheidung, die Alte Burg vom Ersten zum Großen Gewächs aufzustufen, war eindeutig richtig. Griffige Tannine, würzig, glasklare Frucht. Sehr gut/Hervorragend
2022 Wildenstein: Vielleicht der Offenste der Huber-Spätburgunder. Hier dominieren schwarze Kirschen. Die Würze der anderen Spätburgunder ist hier eher hintergründig. Kraftvoll, straff, etwas mehr Körper. Wie die anderen auch viel Frische und Druck, sehr lang. Sehr gut/Hervorragend
Dr. Heger
2022 Schlossberg: Nase rotfruchtig mit frischen roten Kirschen, Wacholder und Eichenholz. Am Gaumen erfrischend mit großartig eingebundenem Fass. Straff, schlank, anregend und lang. Sehr gut+
Von Kilian Kreis und Mark Stichler