VDP Große Gewächse 2019

© VDP by Peter Bender

Die großen Gewächse aus 2019 werden mit großer Spannung erwartet. Zu Recht, denn Bernd Kreis, der vom 23. bis 25. August über 400 große Gewächse in der VDP Großes Gewächs Vorpremiere verkostet hat, ist mit extrem positiven Eindrücken zurück nach Stuttgart gekommen. Sein Fazit: Wer 2019er große Gewächse kauft, kann nur sehr wenig falsch machen. Auch bei den 2018er Rotweinen sind einige Weltklasse-Tropfen dabei. Damit Sie besonders viel richtig machen, kommt hier sein Resümee und natürlich Empfehlungen für die Weine aus unserem Sortiment.

Mein Bewertungsschema
Von Punktebewertungen halte ich aus diversen Gründen nichts. Vor allem deshalb, weil eine Weinverkostung immer nur eine Momentaufnahme ist und auch die Begleitumstände (Ermüdung, Beeinflussung,…) in Betracht gezogen werden müssen. Daher setze ich ein ganz einfaches System an. Grundsätzlich gilt, dass sich die Bemerkungen auf ein zu erwartendes Niveau für Große Gewächse (Grand Cru) beziehen. Das heißt, es wird von vornherein ein sehr hohes Niveau vorausgesetzt. Wenn dann ein Wein mit „gut“ bewertet ist, heißt das, dass er die Anforderungen für ein großes Gewächs voll und ganz erfüllt. In einer niedrigeren Weinkategorie würde derselbe Wein vielleicht als hervorragend bewertet werden. „Sehr gut“ bedeutet, dass er in der Gruppe der Großen Gewächse eine hervorgehobene Stellung einnimmt. „Stark“ oder „hervorragend“ bezeichnet Weine, die aus der Gruppe der sehr guten Weine hervorragen. „Groß“ bezeichnet absolute Ausnahmeweine, die im internationalen Vergleich in vorderster Reihe stehen. Dieses Attribut verwende ich äußerst sparsam.

Weißweine
Sofern nicht anders bezeichnet sind alle Weißweine aus dem Jahrgang 2019
Der Jahrgang 2019 in vier Worten ausgedrückt ist: Reife, Eleganz, Frische, Langlebigkeit. Das sind Eigenschaften, die man deutschen Weißweinen gern zuschreibt und hier sind sie besonders schön ausgeprägt. Reife und erfrischende Säuren, gekennzeichnet durch Zitronen-, Limonen-, und Grapefruitaromen sind vorherrschend. Sie prägen die Weine und verleihen Ihnen in Verbindung mit der perfekten Reife der Trauben viel Eleganz. Die Mineralität, Garant für Langlebigkeit, kommt dabei nicht zu kurz. Ich habe einige der besten Weißweine der letzten Jahre probiert.

RIESLING

Mosel
Das Qualitätsniveau an Mosel, Saar und Ruwer ist – auf hohem Niveau – das uneinheitlichste aus allen Anbaugebieten. Regenfälle zur Lesezeit haben den Winzern die Arbeit schwer gemacht. Daher gibt es leichte Varianzen sogar in Betrieben, die normalerweise immer ein extrem einheitliches Niveau beweisen. Hier ist also eine etwas strengere Auswahl angebracht, denn neben einigen großen Weinen gibt es auch mäßige Qualitäten.

Weingut Clemens Busch
In 2019 sind die Weine etwas unterschiedlicher als sonst. Trotzdem ist alles von bemerkenswerter Güte. Neben den 2019ern Marienburg und Marienburg Rothenpfad wurden die 2018er Reserven Fahrlay, Falkenlay und Fahrlay-Terrassen präsentiert.
Marienburg: Muskulöser, ziemlich straffer Wein mit steinig-mineralischem Nachhall. Schmeckt schon jetzt sehr gut. Starke Qualität.
Marienburg Rothenpfad: Ruhiger, komplexer Riesling mit ausgeprägter Mineralität, die sich in rauchigen Feuersteinnoten offenbart. Starker Wein, braucht aber noch etwas Zeit.
2018 Marienburg Falkenlay: Sehr dicht gewoben, geschmeidige Struktur, vollmundig, mineralisch geprägt und momentan noch verschlossen. Sehr gute Qualität, besitzt Potenzial.
2018 Marienburg Fahrlay-Terrassen: Einer der bemerkenswertesten Riesling der Mosel. Klar und offen, ausgeprägte Mineralität, kraftvoll strukturiert, in sich ruhend, besitzt enormes Potenzial.

Weingut Schloss Lieser – Thomas Haag
Wie immer einer der allerbesten Betriebe an der Mosel. Die Weine sind gekennzeichnet vom reduktiven Thomas-Haag Stil der dem Genießer etwas Geduld abverlangt, denn die Weine brauchen unbedingt Flaschenreife. Am besten haben mir die traditionellen Schloss Lieser Lagen Graacher Himmelreich, Lieser Niederberg Helden und Brauneberger Juffer Sonnenuhr gefallen. Angesichts der Qualitäten sind die Preise für diese Weine beinahe lächerlich. Den legendären Bernkasteler Doktor gibt es nur in der Terroir-Kiste Große Gewächse, er konnte in Wiesbaden leider nicht verkostet werden.
Himmelreich: Noch sehr verschlossen und reduktiv. Es zeigt sich aber eine ausgeprägte Mineralität, viel Finesse und ein sehr langer, starker Nachhall. Eine hervorragende Qualität für Weinfreunde, die etwas Geduld aufbringen können.
Niederberg Helden: Zählt immer zu meinen Favoriten an der Mosel. Tropische Fruchtaromen, sehr mineralisch und kraftvoll. Seidiges Mundgefühl und sehr langer, mineralisch geprägter Nachhall. Ausgezeichneter, vielleicht sogar großer Wein für die Langstrecke.
Juffer-Sonnenuhr: Intensives Bukett mit pfeffrigen Noten. Sehr dicht gewoben, entwickelt Fülle und viel Finesse am Gaumen. Eine robuste Version der Brauneberger Juffer von ausgezeichneter Qualität.

Weingut Fritz Haag – Oliver Haag
Oliver Haag ist in 2019 der große Wurf gelungen. Vom Gutswein, der aus gutem Grund inzwischen ab Weingut ausverkauft ist, bis zum Großen Gewächs ist alles von herausragender Güte. Die einzigartige Finesse und spielerische Leichtigkeit der Brauneberger Juffer kommen bei den 2019ern ganz besonders gut zur Geltung.
Juffer: Elegantes Bukett mit Aromen von Zitronenzeste, Pfeffer und zerriebenen Blättern. Kraftvoll am Gaumen, straffe Struktur und viel Eleganz. Ausgezeichnet. Dieser Wein ist nicht im Sortiment, kann aber gern besorgt werden.
Juffer Sonnenuhr: Sehr feines, dicht gewobenes und komplexes Bukett mit Aromen tropischer Früchte. Hocheleganter Geschmack mit steiniger Mineralität, Pikanz und sehr langem Nachhall. Er besitzt enorme Energie und große Ausstrahlung. Dieser große Riesling war für mich die Nummer Eins an der Mosel und einer der Höhepunkte der gesamten Verkostung. Und das zum echten Schnäppchenpreis!

Weingut Van Volxem
Offensichtlich waren die Bedingungen an der Saar schwieriger als an der Mosel. So variieren auch Van Volxem die Qualitäten auf sehr gutem Allgemeinniveau. Wir haben uns aus dem reichen Angebot für Altenberg und Scharzhofberger Pergentsknoop entschieden, die ich unbedingt empfehlen kann.
Altenberg:  Mineralischer, kraftvoller Wein mit schöner Geschmackstiefe. Grapefruitaromen, pikant und lang. Sehr gute Qualität.
Scharzhofberger Pergentsknoop: Kräftige Struktur mit salziger Mineralität; Aromen von Pflaumen und Jod. Lebhafter, straff gebauter Wein. Sehr gute Qualität.

 

Rheingau
Die Rheingaurieslinge habe ich nicht in voller Breite probiert, daher kann ich hier keine gültige Einschätzung der allgemeinen Lage geben. Die von mir probierten Weine waren jedoch von sehr unterschiedlicher Güte. Die Weine vom Weingut Peter Jakob Kühn sind wieder überragend.

Weingut Peter Jakob Kühn
2018 Doosberg: Intensives, komplexes Bukett mit Düften von reifen Äpfeln und Pfirsichen sowie würzigen Noten. Geschmack mit kraftvollem Anklang, Mineralik, schöner Frische und Karamellnoten. Ein kraftvoller, ruhiger Riesling am Anfang seiner Entwicklung. Ausgezeichnet.
2018 Sankt Nikolaus: Reiches, komplexes Bukett; seidig-sanfte Struktur, salzige Mineralität, enorme Konzentration und Länge. Ein ruhiger erhabener Wein von außerordentlicher Güte. Es würde mich nicht wundern wenn er sich in einigen Monaten zum wirklich großen Wein entpuppen würde.

 

Nahe
In keinem anderen Anbaugebiet gibt es seit Jahren ein derart dichtes Qualitätsniveau wie an der Nahe. Da kann man wirklich nur gratulieren! Fast alle bekannten VDP-Betriebe haben durchgängig mindestens ausgezeichnete Qualitäten.

Weingut Hermann Dönnhoff
Cornelius Dönnhoff hat insgesamt sechs große Gewächse zur Probe angestellt, von denen wir zwei führen. Die besten Qualitäten kommen von der oberen Nahe.
Dellchen: Kräftiger Duft mit Pfirsicharomen; setzt mit Kraft ein und entwickelt sich prächtig am Gaumen. Aromen von Pfirsichen und Birnen, rauchige Mineralität und langer Nachhall. Sehr starker Wein mit Finesse und Charakter.
Hermannshöhle: Dicht gepacktes majestätisches Bukett; baut sich am Gaumen sehr schnell zu bemerkenswerter Präsenz auf und endet in einem sehr langen Nachhall. Ein kompletter sehr ausgewogener Wein. Groß!

Weingut Emrich-Schönleber
Der ehrgeizige Frank Schönleber perfektioniert seine Arbeit von Jahr zu Jahr. In 2019 sind seine Großen Gewächse Frühlingsplätzchen und Halenberg besonders gut gelungen.
Frühlingsplätzchen: Duftet nach tropischen Früchten, Grapefruit, Limone und Gewürzen; klarer, würziger Geschmack mit ausgeprägter Mineralität. Milder, animierender Nachhall. Ausgezeichnet.
Halenberg: Sehr dicht gewobener, mineralisch geprägter Duft; Birnenaromen im durchgängig straff strukturierten Geschmack und steinige Mineralität pur. Sehr langer Nachhall. Sehr starker, eventuell sogar großer Wein.

 

Rheinhessen
Die rheinhessischen Betriebe zeigen sich in 2019 fast durchgängig in Hochform. Der eine oder andere hat erfolglos mit zu früher Lese experimentiert. Bei diesen Weinen ist Vorsicht geboten. Es wurde verbreitet auch mit langem Maischekontakt gearbeitet. Ein Stilmittel, welches ich nicht immer als passend erachte, genauso wenig wie teilweise übertriebene Reduktionen. Dies sind letztlich Geschmacksfragen, die man sicherlich differenziert betrachten kann.

Weingut Gunderloch
Johannes Hasselbach tastet sich experimentierend an das Qualitätsoptimum für Rieslinge vom roten Hang zwischen Nackenheim und Nierstein heran. Seine unorthodoxe Herangehensweise zeitigt ausgezeichnete Ergebnisse mit sehr charaktervollen Weinen und ich werde nicht müde, das Weingut Gunderloch als einen der meist unterschätzten Betriebe Deutschlands zu nennen.
Rothenberg: Kraftvoller, würziger und sehr dicht strukturierter Wein. Sehr trocken und ausgeprägt mineralisch. Momentan noch verschlossen, wird sich prächtig entwickeln. Sehr gute bis starke Qualität.
Hipping: Feiner, frischer Birnenduft mit einem Vanille-Unterton; dichter, saftiger Geschmack mit Grapefruitaromen, angenehmer Fülle am Gaumen und schöner Länge. Dezente Gerbstoffe sind spürbar. Schon jetzt mit großem Genuss zu trinken.
Pettenthal: Sehr zugänglicher Duft mit Orangenaromen und pfeffrigen Noten. Fruchtiger Geschmack mit einiger Fülle und trotzdem straffer Struktur. Saftiger Nachhall mit dem Aroma vollreifer Äpfel. Ein anregender, sehr guter Wein.

Weingut Wittmann
Wie zu erwarten war, präsentierte Philipp Wittmann wieder einige Glanzlichter der Verkostung. Sein grandioser Morstein zählt wiederum zu den allerbesten trockenen Rieslingen des Jahrgangs. Mich haben aber auch Aulerde und Brunnenhäuschen sehr beeindruckt. Leider sind beide Weine ab Weingut bereits ausverkauft und können nicht über uns bezogen werden.
Morstein: Sehr fruchtiges, offenes und direkt ansprechendes Bukett. Kraftvoller, dicht gewobener Geschmack mit deutlich salziger Mineralität, die sich bis über den gesamten, sehr langen Nachhall hinzieht. Grapefruitaromen und Frische, die aus dem kalkigem Boden gezogen wird. Dadurch wirkt der Wein trotz der mineralischen Vibration ruhig und abgeklärt. Schon jetzt grandios, wird sich aber über Jahre hinweg steigern.

 

Pfalz
Meine Pfalznotizen, besonders im Bereich Mittelhaardt zeigt eine ganze Reihe grandioser Weine. Hier ist das Qualitätsniveau ähnlich dicht und hoch wie an der Nahe mit der Ausnahme einzelner Ausreißer. Die Weine diverser Erzeuger zeigen deutliche stilistische Übereinstimmungen. Man könnte sich durchaus ein bisschen mehr Individualität (siehe Württemberg!) wünschen.

Weingut Christmann
Die Christmann Weine zeichnen sich durch Charakterstärke und Langlebigkeit aus. Oft erschließen sich ihre vollen Reize erst nach einigen Jahren Flaschenreife. 2019 bildet da keine Ausnahme. Die Weine zeigen aber noch mehr Mineralität als sonst.
Idig: Etwas verschlossener, reduktiver Duft; dichter, straff organisierter Geschmack mit Apfel- und Pfirsichnoten sowie ausgeprägt salziger Mineralität. Sehr langer Nachhall. Ein maskuliner und sehr eigenständiger Wein in sehr starker Qualität, der einige Jahre Flaschenreife benötigt.

 

Württemberg
Die Württemberger Rieslinge waren die große Überraschung der diesjährigen Probe. Nicht nur das hohe Qualitätsniveau der Weine, sondern vor allem die in anderen Gebieten teilweise vermisste Vielfalt und persönliche Handschrift der Winzer haben viele Verkoster begeistert. Mit Rainer Schnaitmanns Götzenberg kam einer der faszinierendsten Weine der gesamten Probe aus dem Ländle.

Weingut Wachtstetter
Rainer Wachtstetter tritt seit Jahren den Beweis an, dass er nicht nur Rotwein machen kann.
2018 Mühlberg: Kräftiger, leicht reduktiver Duft mit dem Aroma reifer Äpfel; mineralischer Anklang, dicht strukturierter, trockener Geschmack, samtige Tannine im Nachhall. Kraftvoller, von salziger Mineralität geprägter Wein. Sehr gute Qualität

Weingut Dautel
Mit seinem kristallklaren Riesling aus dem Besigheimer Wurmberg liefert das Weingut Dautel schon lange einen der interessantesten Rieslinge vom Neckar. Der Steingrüben besitzt eine ganz andere Stilistik und ist nicht weniger interessant.
Steingrüben: Sehr reduktiver Duft; straffer, mineralischer Anklang, kräftiger aber schlanker Körper, seidiges Mundgefühl, saftig und trocken, Aromen von reifen Birnen und florale Noten. Frischer, angenehm adstringierender Nachhall. Sehr gute, vielleicht sogar hervorragende Qualität, braucht viel Zeit und Luft.

Weingut Aldinger
Über die Brüder Aldinger wird in den letzten Jahren zu Recht viel berichtet. Sie zeichnen für Weine mit großer Klasse verantwortlich. Bereits vor der Abfüllung waren die großen Gewächse 2018/2019 sehr beeindruckend.
Gips Marienglas: Zunächst leicht reduktiv, danach entwickeln sich intensive Fruchtaromen wie Pfirsich oder tropische Früchte; Dichter salzig-mineralischer Anklang, straffer und muskulöser Körper, schöne Länge. Mindestens sehr gute Qualität.
Lämmler:  Kühler, klarer und zurückhaltender Duft; zitronige Frische im Anklang, dichte, straffe Struktur. Sehr gute Qualität, braucht etwas Zeit.

Weingut Schnaitmann
Obwohl Rainer Schnaitmann längst zum schwäbischen Establishment gehört, wird er nicht müde immer weiter zu experimentieren und an seinem Weinstil zu feilen. Seine Rieslinge baut er jetzt sehr lange auf der Hefe aus. Jedenfalls mit dem 2018er Jahrgang ist ihm damit einen großen Wurf gelungen. Stilistisch sind diese Rieslinge etwas völlig Neues. Sie werden sicher extrem polarisieren und vermutlich von Rieslingpuristen schroff abgelehnt werden. Für mich gehört mindestens der Götzenberg zum bemerkenswertesten was ich in den letzten Jahren an deutschen Weinen verkostet habe.
2018 Götzenberg: Intensives, komplexes Bukett, kaum Frucht, dafür viel Mineralität und Hefefloraroma, welches an Juraweine erinnert. Sehr dicht gepackter und ungeheuer vielschichtiger Geschmack, Hefeflornoten, Mineralität und große Länge. Ein faszinierender Wein von enormen Charakter und großer Eigenständigkeit. Passt in keine Kategorie, ist aber hervorragend und vielleicht sogar groß. Dies war einer meiner Höhepunkte der diesjährigen Verkostung.
2018 Lämmler: Hefeflornoten, Apfel, Hartkäserinde und Mineralität im komplexen Duft; trockener Anklang, straffer und sehr mineralisch geprägter Bau, elegant, langer Nachhall. Erinnert ähnlich wie Götzenberg an Juraweine, jedoch ist dies hier weniger stark ausgeprägt. Starke Qualität.

Weingut Beurer
Jochen Beurer genießt eine Reputation als hervorragender Rieslingproduzent, der – für schwäbische Verhältnisse alles andere als selbstverständlich – auch auf der internationalen Bühne großes Ansehen genießt. Langer Ausbau im großen Holzfass ist für ihn selbstverständlich. Deswegen ist Jochen Beurer einer der wenigen, die Weißweine aus dem Jahrgang 2018 vorgestellt haben.
2018 Pulvermächer – Berge:  Leichte Hefenoten im etwas verschlossenen Duft; kraftvoller, beinahe massiver Bau, feine Mineralität, vibrierende Energie, langer Nachhall. Sehr gute Qualität.

Weißburgunder

Württemberg

Weingut Aldinger
Aldinger verfügt mit dem Untertürkheimer Gips über eine Top-Lage, die vor allem hervorragende Weißweinqualitäten hervorbringt. Der hohe Kalkgehalt der Lage ist ideal für Burgundersorten.
Gips Marienglas: Frisches Bukett mit floralen Noten und einem Hauch Eichenholz; Straffe Struktur, dezente Eichenholznoten, trotz aller Konzentration gibt es viel Frische. Sollte noch etwas in der Flasche reifen. Sehr gute Qualität.

Baden

Weingut Dr. Heger
Das Traditionsweingut ist einer der großen Klassiker am Kaiserstuhl, der für den Burgunderanbau prädestiniert ist. 2019 war auch dort ein ausgezeichnetes Weißweinjahr, in dem besonders ausgewogene Weine entstanden sind.
Vorderer Winklerberg: Kräftiger, eleganter Duft von vollreifen Birnen und weißen Blüten; geht mit Macht und viel Kraft an den Gaumen, geschmeidiges Mundgefühl. Kraftvoller, ruhiger Wein von Format, der noch ein bis zwei Jahre reifen sollte. Sehr gute Qualität

Grauburgunder

Baden

Weingut Dr. Heger
Vorderer Winklerberg: Kraftvolles Bukett mit Honig- und Akazienblütenaromen; Sehr kräftiger Geschmack, dicht gewoben, mineralische Untertöne, langer Nachhall. Ein echter Klassiker, sollte noch mindestens ein Jahr ruhen. Sehr gut.

Chardonnay

Baden

Weingut Bernhard Huber
Es ist mir schleierhaft warum man überhaupt Chardonnay als Großes Gewächs klassifiziert. In der gesamten Probe gab es wieder einmal genau zwei Weine, die höchsten Ansprüchen genügen. Beide sind von Julian Huber gekeltert und beide sind absolute Weltklasse. Leider sind diese großartigen Chardonnays nur in homöopathischen Dosen zu erhalten.
2018 Bienenberg: Momentan noch durch Reduktion dominiertes aber ansonsten sehr feines, vielschichtiges Bukett. Aromen von Lindenblüten, weißem Pfirsich und Bienenwachs; trockener und sehr frischer Anklang, rassige Säure, muskulös-drahtiger Körperbau, mineralisch, sehr lang. Noch viel zu jung. Starke Qualität.
2018 Schlossberg: Voller Duft nach Lindenblüten, Honig, Bohnerwachs und einem Hauch Eichenholz; dicht gewobener Geschmack, die Säure zeigt sich hier reif und rund. Der Wein ist komplex, besonders ausgewogen und ruhig. Starke Qualität.

Rotweine

Spätburgunder
Alle Weine sind, wenn nicht anders bezeichnet, aus dem Jahrgang 2018. Spätburgunder ist bekanntlich die Paradedisziplin der deutschen Rotweine und es gibt eine Menge sehr guter Weine dieser Sorte. Wenn man aber die extrem hohen Maßstäbe ansetzt, die man meiner Meinung nach bei einem Großen Gewächs = Grand Cru anlegen muss, dezimiert dies das Feld der in Wiesbaden präsentieren Weine gewaltig. Immerhin kann man deutliche Fortschritte beobachten, zum Beispiel bei den Farben der Weine. Sie sehen heute bei weitem nicht mehr so müde aus wie noch vor wenigen Jahren. Aber in Punkto Finesse, Tanninqualität und Holzeinsatz gibt es noch sehr viel zu tun. ABER: Die besten Weine können sich absolut mit der Weltspitze messen. Nur sind dies seit Jahren eigentlich immer dieselben. Allen voran steht in 2018 das fränkische Weingut Fürst mit dem umwerfenden, ja großen Hundsrück.

Franken

Weingut Rudolf Fürst
Schlossberg: Helles rubinrot; intensives Bukett von roten Früchten, Minze und dezenten Noten frischen Eichenholzes; dicht gewobener und straff organisierter Geschmack, zunächst schlank am Gaumen, entwickelt dann zunehmend Rundheit und Schmelz, langer, fruchtig-frischer Nachhall. Ausgewogener, besonders feiner Spätburgunder. Sehr starke Qualität.
Centgrafenberg: Mittelhelles rubinrot; klarer, eleganter Duft mit dezenter Reduktion und einem Hauch frischen Eichenholzes, Aromen von roten Beeren, Minze und Gewürzen, beginnende Komplexität, vermittelt Reife; sehr dicht und ausgewogen am Gaumen, samtige bis körnige Tanninstruktur, sehr langer und animierender Nachhall. Sehr stark.
Hundsrück: Mittelkräftiges rubinrot; momentan noch verschlossener, nach Belüftung sehr dicht gewobener, kraftvoller Duft von schwarzen Beeren und Gewürzen; Der kraftvolle Anklang geht ansatzlos in einen kraftvollen und sehr dicht strukturierten Körper über, Holznoten sind kaum präsent, dafür schwarze Beeren, Gewürze, rauchige Noten, salzige Mineralität und ein sehr intensiver Nachhall. Ausgewogener, kompletter Wein. Besser geht nicht. Groß!

Pfalz

Weingut Friedrich Becker
Die besten Spätburgunder der Pfalz kommen von ihrem südlichen Zipfel, wo die Reben in Kalkstein wurzeln. Das Weingut Friedrich Becker ist schon lange für seine Spätburgunder bekannt, die vor dem Verkauf lange reifen dürfen. Daher sind die vorgestellten Weine allesamt aus dem etwas kühleren Jahrgang 2017. Fritz Becker nimmt sich die großen Burgunder zum Vorbild und nähert sich von allen deutschen Produzenten am deutlichsten dem französischen Stil an.
2017 Heydenreich: Kräftiges rubinrot; komplexer Duft mit reifer Frucht, Vanille und Gewürzen; frischer Anklang mit eleganter Säure, zu kraftvollem Körper aufbauend, straffe Struktur, samtig-griffige Tannine, sehr langer Nachhall. Erscheint noch sehr jung und etwas verschlossen. Starke Qualität mit Potenzial nach oben.
2017 KB (Kammerberg): Kräftiges rubinrot; reduktives Bukett mit Rauchnoten, verschlossen; Sehr dicht gewobener Geschmack, kraftvoll, griffige Tannine, lang. Dieser Wein steckt mitten in seiner Entwicklung und ist definitiv noch zu jung. Großes Potenzial.
2017 Sankt Paul: Bläuliches rubinrot; Röstaromen, Eichenholz und Vanille im Duft, außerdem viel reife Frucht; mächtiger, runder Körper, der durch die feinen und samtigen Tannine in Form gebracht wird, würzige Aromen, langer Nachhall. Auch hier gilt, dass man das Potenzial dieses Weines nur erahnen kann. Momentan ist er viel zu jung, hat aber mit größter Wahrscheinlichkeit eine blendende Zukunft vor sich.

Baden

Weingut Bernhard Huber
Wer Spätburgunder sagt muss auch Huber sagen. Bernhard Huber hat den Grundstein für herausragende Spätburgunder geschaffen, auf dem sein Sohn Julian aufbaut und so Jahr für Jahr spektakuläre Weine keltert. Bei der Großes Gewächs Vorpremiere läuft es beim Spätburgunder fast immer auf ein Duell Huber-Fürst aus. Beide lassen regelmäßig die restliche Konkurrenz hinter sich. Bei den 2018ern ist das nicht anders. Wie auch Fürst hat Huber einen ausgezeichneten Jahrgang eingefahren.
Bienenberg: Kräftiges rubinrot mit bläulichem Schimmer; zunächst verschlossen, dann klar, reif und finessenreich, auffälliges Aroma von weißem Pfeffer und viel Frische; am Gaumen komplex und erfrischend, samtig bis seidige Tannine, sehr lang, Besonders eleganter Spätburgunder von großem Format. Sehr starke Qualität
Bienenberg Wildenstein: Dichtes rubinrot; zunächst sehr verschlossenes Bukett, nach Belüftung duftig, floral, Frische vermittelnd, sehr dezente und perfekt integrierte Holznoten (frische Eiche), weißer Pfeffer, rote Beeren, Minze, komplex; sehr dicht strukturierter Geschmack, perfekte Reife und Frische, perfekt samtige Tannine, saftig, sehr lang. Großer Wein.
Sommerhalde: Kräftiges rubinrot; das Bukett ist jetzt schon komplex, mit Aromen schwarzer Beeren, Vanille sowie Gewürzen, Tabak und Minze. Das Ganze erscheint sehr druckvoll und dicht gewoben; der mineralisch geprägte Geschmack ist kraftvoll und trotz aller Konzentration jederzeit erfrischend, die Tannine erscheinen ein bisschen weniger perfekt als bei Bienenberg und Wildenstein, dies ist aber fast eine Spitzfindigkeit. Sehr starker, vielleicht sogar großer Wein.

Württemberg
Im Ländle gibt es zunehmend bemerkenswerte Spätburgunder. Erzeuger wie Schnaitmann oder Dautel haben sich einen verdienten Namen für diese Weine erarbeitet. Das stärker kontinental beeinflusste Klima Württembergs hat vielleicht die Extreme des Jahrgangs 2018 noch verstärkt. Jedenfalls zeigten sich die 2018er Spätburgunder und Lemberger durchweg sehr wuchtig und ließen gewohnte Feinheiten vermissen. Einige von mir vor der Abfüllung verkosteten Weine hatten sich bei den Winzern viel vorteilhafter präsentiert als in Wiesbaden. Möglicherweise war ganz einfach der Verkostungszeitpunkt ungünstig, denn viele Weine wurden erst kurz vor der Verkostung abgefüllt. Hier gilt es also noch einmal mit Abstand nachzuprobieren!

Weingut Wachtstetter
Rainer Wachtstetter gilt eigentlich als Lembergerspezialist. Seinen Spätburgunderstil hat er erheblich verfeinert und so kann er inzwischen auch bei den schwäbischen Pinot Noirs nicht mehr übergangen werden.
2017 Geißberg: Rubinrot mit bräunlichen Reflexen; sehr duftiges Bukett mit Rosenduft und dem Aroma von Kirschen und roten Beeren; solide strukturierter kräftiger Geschmack mit dem Aroma roter Beeren, schöne Länge. Gute bis sehr gute Qualität

Weingut Dautel
Spätburgunder ist eine Paradedisziplin von Christian Dautel, der diesbezüglich Berufserfahrung im Burgund und Oregon gesammelt hat. Seine Spätburgunder sind meist die filigransten in Württemberg. Die 2018er haben bei der Verkostung in Wiesbaden die gewohnte Finesse etwas vermissen lassen. Darauf angesprochen, konnte sich dies Christian Dautel nicht erklären, ich kann auch keinen vernünftigen Grund dafür finden und werde die Weine mit etwas zeitlichem Abstand neu verkosten.
Schupen: Rubinrot mit bläulichen Reflexen; kräftiger Duft von schwarzen Beeren und etwas Eichenholz; kraftvoller, wuchtiger Geschmack, Tannine etwas trocken, schöne Länge. Gute Qualität
Forstberg: Rubinrot, leicht bläulich; Duft von roten und schwarzen Beeren; saftige Frucht, kräftig strukturiert, elegante Säurestruktur, samtige Tannine und langer Nachhall. Zeigt deutlich mehr Finesse als Schupen. Sehr gute Qualität

Weingut Aldinger
Hansjörg und Matthias Aldinger haben einen reduktiven Spätburgunderstil kultiviert, den man manchmal im Burgund findet. Die Reben stehen an zwei interessanten Standorten mit deutlich unterschiedlichen Böden und Kleinklimata. Ich bevorzuge bei Aldingers Roten meist die Weine aus dem Fellbacher Lämmler, die in der Regel straffer strukturiert sind als die Gips Marienglas-Gewächse. Beide Weine wurden von mir vor der Abfüllung vorteilhafter probiert. Es ist davon auszugehen, dass sich die Weine nach einer Ruhephase von etwa einem oder zwei Monaten wieder besser präsentieren.
Gips Marienglas: Rubinrot; leicht reduktiver Duft, nach Belüftung zeigen sich klare Aromen roter Beeren; eleganter Anklang, kräftiger Geschmack mit frischer Säure und samtigen, dezent grünen Tanninen. Mittellang. Gute Qualität, in einem oder zwei Monaten zu überprüfen, dann vermutlich mindestens sehr gut
Lämmler: Rubinrot; deutlich reduktiver Duft; Geschmack dicht und straff strukturiert und von frischer Säure begleitet, samtige bis seidige Tannine, harmonisch und langer Nachhall. Auch hier lohnt sich das Nachverkosten, vorerst sehr gute Qualität mit steigender Tendenz.

Weingut Schnaitmann
Rainer Schnaitmann ist einer der erfolgreichsten Spätburgunderproduzenten Württembergs. Seit Jahren hat er seinen Stil gefunden, den er kontinuierlich verfeinert. Sein Großes Gewächs wurde leider erst kurz vor der Verkostung abgefüllt. Deswegen dürfte er sich in einigen Wochen vorteilhafter präsentieren.
Lämmler: Kräftiges rubinrot; dicht gepacktes Bukett mit Aromen schwarzer Beeren und würzigen Noten, etwas reduktiv; kräftiger Geschmack, dem man hohe Traubenreife anmerkt, sanfte Säure bringt die nötige Frische, schöne Länge. Robuster Spätburgunder mit einiger Finesse. Sehr gut.

Weingut Heid
Markus Heid haben viel zu wenige Weinliebhaber auf dem Radar. Vielleicht liegt es daran, dass seine Weine erst einmal unspektakulär, ja schüchtern oder anfangs sogar etwas abweisend daher kommen. Lässt man ihnen Zeit, entwickeln sie sich prächtig und dann zeigen sie sehr viel Charakter.
2018 Lämmler: Mittleres rubinrot; leicht reduktiver, Frische vermittelnder Duft mit Aromen roter Beeren; kräftiger Geschmack mit einiger Eleganz, samtige bis körnige Tannine, Aromen von roten Beeren und Tabak sowie erdige Noten und schöne Länge. Guter bis sehr guter Wein mit Potenzial nach oben. Sollte noch mindestens ein weiteres Jahr reifen.

Lemberger
Die Parade-Rotweinsorte Württembergs. Außer den Neckarweinen wurde nur noch ein badischer Lemberger vorgestellt, der allerdings aus dem benachbarten Kraichgau kommt und daher wenigstens zum württembergischen Dunstkreis zählt. Obwohl die schwäbischen Winzern seit Jahren auf größere Finesse bei den Lembergern hinarbeiten und in diesem Zug immer weniger neues Holz einsetzen, präsentierten sich die meisten 18er großen Gewächse ziemlich massiv und ließen gerade die zuletzt sehr schön herausgearbeiteten Feinheiten vermissen. Dies allein auf den warmen 18er Jahrgang zu schieben wäre zu simpel. So müssten zum Beispiel die zwangsweise kräftigeren Tannine eines solchen Jahres automatisch für Finesse und straffe Strukturen sorgen. Unglückliche Abfüllzeitpunkte spielen auch hier eine nicht unwesentliche Rolle. Angesichts dessen, was ich bereits in diversen Weingütern verkostet habe, bin ich überzeugt, dass ich bei einem späteren Probierzeitpunkt (oder früherem Abfülldatum) zu deutlich vorteilhafteren Einschätzungen kommen würde.

Weingut Wachtstetter
Das Weingut liegt im Zabergäu, dem westlichen Zipfel Württembergs und profitiert von einem warmen und trockenen Kleinklima, welches ideal für den Lembergeranbau ist. Rainer Wachtstetters Lemberger sind stattloich strukturierte Langstreckenläufer. Sie brauchen viel Zeit zur vollständigen Entfaltung. Aus diesem Grund stellte Rainer Wachtstetter hier einen Wein aus dem kühleren 17er Jahrgang vor.
2017 Spitzenberg: Dichtes granatrot; kräftiger Duft von Schwarzkirschen und an Räucherspeck erinnernde Aromen; kraftvoller, sehr dichter Anklang, schnell zu mächtigem Körper aufbauend, etwas Eichenholz spürbar, frische Säure und schöne Länge. Braucht noch Zeit, sehr gute Qualität.

Weingut Dautel
Christian Dautels Lemberger sind für Präzision und Finesse bekannt. Schon sein Vater hatte ein sehr sicheres Händchen für den passenden Holzeinsatz, Christian hat dies noch verfeinert. Die Große Lage Michaelsberg liegt ziemlich hoch und windexponiert. Das schafft ein relativ kühles Kleinklima und somit ideale Voraussetzungen für feingliedrige und finessenreiche Lemberger.
Michaelsberg: Granatrot; feiner Duft mit dezent holzigen Noten; frischer Anklang, straffer, schlanker Körper, Tannine noch etwas rau, lang und elegant. Braucht noch Zeit, sehr gut +

Weingut Aldinger
Hansjörg und Matthias Aldinger haben sich in den letzten Jahren mit maskulinen Lembergern hervorgetan, die durch immer feinfühligeren Holzeinsatz zunehmend an Eleganz gewinnen. Der Fellbacher Lämmler ist, nach meiner Meinung, eine besonders zur Rotweinerzeugung geeignete Große Lage, die es erlaubt, kraftvolle Weine mit großer Raffinesse zu keltern. Der 18er wurde erst kurz vor der Wiesbadener Probe gefüllt, es ist davon auszugehen, dass er sich nach einer mehrwöchigen Ruhephase deutlich stärker präsentiert.
Lämmler: Granatrot; reduktiver kräftiger Duft, Schwarzkirschenaromen; kraftvoller Anklang, dichte und ziemlich straffe Struktur, feinkörnige Tannine, etwas Holz, langer Nachhall. Kraftvoller Wein mit großem Potenzial, braucht Zeit. Sehr gut +

Weingut Heid
Natürlich ist der Fellbacher Markus Heid auch in der Hauslage Lämmler begütert, deren Eigenschaften den kernigen Heid-Stil noch hervorhebt.
Lämmler: Dunkles granatrot; würziges Bukett mit Schwarzkirscharomen, Duft von Räucherspeck und würzigen Noten sowie etwas Eichenholz; Kräftiger Anklang, dicht gepackter muskulöser Bau, mineralische Noten, feinkörnige Tannine, langer Nachhall. Ein kraftvoller, komplexer Lemberger mit Spannung und mineralischer Frische. Sehr gute bis starke Qualität.

Weingut Schnaitmann
Der Dritte im Fellbacher VDP-Triumvirat. Rainer Schnaitmann ist sicher der experimentierfreudigste der bekannten Fellbacher Weingüter. Beim Lemberger bleibt er aber seiner gewohnten Linie treu und liefert auch in der 18er Ausgabe einen Wein von stattlicher Statur. Er wurde erst kurz vor der Probe abgefüllt.
Lämmler: Dunkles granatrot; reduktives Bukett mit Holznoten (laut Rainer Schnaitmann wurde kein neues Holz eingesetzt!), speckig-rauchige Noten, Schwarzkirschen, schwarze Beeren; kräftiger Anklang, geschmeidiger Körper, samtige Tannine, vollmundig und ausgewogen. Mindestens sehr gut, vermutlich deutlich besser sobald er sich von der Abfüllung erholt hat.

Weingut Jürgen Ellwanger
Das Weingut am Oberlauf der Rems ist für markante und langlebige Weine bekannt. Dank des etwas kühleren Kleinklimas besitzen sie oft mehr Frische und Eleganz als die Gewächse aus den wärmeren Zonen des unteren Remstals.
Berg: Rubinrot; würziges Bukett mit den Aromen schwarzer Beeren, etwas Holz und Räucherspeckduft; kräftige Struktur, sehr würziges Mundaroma mit ausgeprägten Pfeffernoten, seidige Tannine, hat Spannung. Sehr gut +

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