Der Wind und der Wein

Weinbau auf den Azoren.

Azores Currais

Weine von den Azoren führen immer noch ein Schattendasein auf dem europäischen Weinmarkt. Dabei hat der Weinbau auf den Inseln im Nordatlantik lange Tradition und bringt vielschichtige, spannende und vom Klima geprägte Weine hervor. Endlich gibt’s in der Weinhandlung Kreis einen Wein von den Inseln zwischen der Neuen und der Alten Welt.

Weinbau hat eine lange Tradition auf den Azoren. Wahrscheinlich brachten portugiesische Siedler bereits im 15. Jahrhundert die ersten Weinreben auf die Inseln. Die vulkanischen Böden und das ozeanische Klima dort boten und bieten immer noch sehr gute Bedingungen für den Weinbau, aber auch einige Herausforderungen. Mit Pilzkrankheiten und den teils extremen Steillagen kämpfen die Winzer damals wie heute. Allerdings haben sie auch innovative Techniken entwickelt, um Trauben in hoher Qualität ernten zu können.

Currais zum Schutz gegen die rauen Winde
Vor allem auf der Insel Pico, einem der größten Weinbaugebiete der Azoren, finden sich die so genannten Currais. Das sind aufgeschichtete Steinmauern, die den Weinberg vor den rauen Winden des Nordatlantiks schützen sollen.

Je nach Anbauweise sorgen gängige Mittel wie die Ausdünnung des Laubs für eine bessere Luftzirkulation und weniger Pilzbefall. Außerdem spielt die Wahl der Rebsorten natürlich eine Rolle. Widerstandsfähige und traditionell angebaute Rebsorten kommen mit dem Klima der Azoren oft besser zurecht, als die bekannten internationalen Rebsorten.

Verdelho, die Königin der Reben
Die Portugiesen haben einige autochthone Rebsorten vom Festland auf den Azoren heimisch gemacht. Verdelho ist die bekannteste und gilt dort als die Königin des Weinbaus. Die aus der Verdelho gekelterten Weine beeindrucken häufig durch ihre Frische und Mineralität. Nachdem die Reblaus jedoch die Bestände drastisch reduziert hatte, wurden auf den Azoren hauptsächlich minderwertige Weine produziert, bis in den 80er-Jahren wieder verstärkt Edelreben angepflanzt wurden. Auch die aus Portugal bekannten Rebsorten Arinto, Terrantez, Malvasia und Touriga Nacional werden auf den Inseln angebaut.

Stilistik von Salz und Wind
Die Weine bringen eine bemerkenswerte Frische und Mineralität mit. Das liegt vor allem an den kühleren Temperaturen durch die nordatlantischen Winde. Die Trauben reifen langsam und entwickeln in der Regel einen relativ moderaten Alkoholgehalt. Das bringt auch eine feine Struktur und viel Eleganz mit einer lebendigen Säure. Die vulkanischen Böden aus Asche, Lava und Basaltgestein sorgen für feine mineralische Noten, die oft durch die salzige Meeresluft gestützt wird. Dementsprechend bringen die Weine eine vielschichtige Aromatik mit, die von den autochthonen Rebsorten und dem Terroir der Inseln geprägt ist.

Die Inseln: Pico und Co.
Pico ist zusammen mit den Inseln Terceira und São Miguel das bedeutendste Anbaugebiet der Azoren. Am Vulkan Pico, der der Insel ihren Namen gibt, werden auf dunklem Lavagestein seit dem 15. Jahrhundert Reben angebaut. Die Böden fungieren auch als Wärme- und Feuchtigkeitsspeicher und bringen kraftvolle, mineralische Weine hervor. Seit 2004 gehören weite Teile der Rebflächen auf der Insel, hauptsächlich die Lagen um die Hafenstadt Madalena herum, dem UNESCO-Weltkulturerbe an.

Adega do Volcão
Die Adega do Volcão ist unser aktueller Neuzugang im Sortiment. Das Weingut besitzt insgesamt 14 Hektar auf Pico und der Nachbarinsel Faial. Die Produktion erfolgt möglichst naturnah und nachhaltig.

Zu Beginn bieten wir den Ameixâmbar an, einen frischen, durch die vulkanischen Böden geprägten Weißen aus der Rebsorte Arintos dos Açores. Die Trauben stammen von den Inseln Pico und Faial, der Wein wird zehn Monate in Zementtanks ausgebaut. Die zwei unterschiedlichen vulkanischen Böden der Inseln bringen viel Mineralität und pikante Frische in den Wein.

[Zu Adega do Volcão im Webshop]